Woche der Demenz 3.Tag 23.09.2020- Mit Demenz im Krankenhaus

Du wachst auf…

 Du wachst auf – oder träumst du? Du liegst in einem Bett. Um dich herum herrscht Hektik. Weiß gekleidete Personen, die du nicht kennst – oder ist da deine Kollegin Anna? – laufen umher, sprechen (über dich?). Du bemühst dich sie zu verstehen, doch es gelingt dir nicht. Auf einmal geht dir eine Licht auf: Du musst auf der Arbeit sein, im Labor in dem du als Chemiker beschäftigt bist. Voller Tatendrang möchtest du aufstehen, doch da fühlst du einen dumpfen Schmerz. Du kannst nicht zuordnen wo er herkommt, betastest Deinen Körper. Da sind Schläuche an dir. Du weißt nicht warum. Du versuchst dich zu befreien. Auf einmal ist eine Person bei dir. Sie wirkt irgendwie freundlich, doch scheint sie nicht richtig bei dir zu sein. Sie sagt etwas zu dir in einem ermahnenden Tonfall. Du verstehst nicht. Hast du etwas falsch gemacht? Du scheinst hier nicht richtig zu sein, möchtest dich auf den Weg machen, doch ein Schmerz hindert dich daran. Plötzlich verspürst du das dringende Gefühl nach Hause zu müssen, doch du hast keine Ahnung, wie du dort hinkommen könntest. Du kennst den Weg nicht. Eine Angst breitet sich in dir aus, erfüllt dich. Du hast Sehnsucht nach Deiner Mutter, du rufst um Hilfe, bist verzweifelt.

In diesem Moment kommt eine sehr freundliche Frau auf dich zu. Sie begrüßt dich mit deinem Namen. Sie scheint dich zu kennen, setzt sich zu dir. Sie scheint dich zu verstehen. Sie strahlt Ruhe aus. Irgendwie erinnert sie dich an eine Zeit, in der die Welt noch „in Ordnung“ war. In Dir steigt ein Gefühl von Hoffnung auf.

(Friederike Coester -Malteser Hilfsdienst e.V. Leitung Demenzdienste- inspiriert von Tom Kitwood)

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