Woche der Demenz 4.Tag 24.09.2020- SET auf der gerontopsychiatrischen Station der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz

SELBSTERHALTUNGSTHERAPIE

 ,,Beißen, Schreien, Kratzen. So war ich nie. Was jetzt hilft? Selbsterhaltungstherapie!

Ich will hier raus, doch wo nur hin?

Das macht für mich überhaupt keinen Sinn.

Ich bin hilflos und so allein, das muss jetzt nicht mehr sein.‘‘

  ,,Hilfe kann ich dir geben, dich umarmen oder reden. Dich kennenlernen wer du bist und was dir im

Leben wichtig ist. Auch wenn du mich beim falschen Namen nennst,

du Sachen von früher noch sehr gut kennst.

Hab keine Angst, wir werden dir Sicherheit geben und Schritt für Schritt erforschen dein Leben.

Ressourcen erhalten, was immer es ist, du kannst tun, was du möchtest, wenn du bei uns bist.

Sei nicht traurig, gib mir die Hand, gemeinsam setzen wir uns auf die Gartenbank.

Schau, wie die Pflanzen ranken, wir bringen dich garantiert auf andere Gedanken.

Wir holen dich ab, dort wo du stehst, selbst wenn du ein paar Schritte Rückwärts gehst.‘‘

 Viel Zuwendung und Empathie, das ist unsere Strategie. Wir lassen sie Mensch sein, nehmen sie an,

das ist das Beste, was man bei einer Demenz machen kann. Der Mensch wird älter, vergisst häufig

viel, ihn dabei zu unterstützen ist unser Ziel. Angehörige einbinden, Besuche im Heim, denn der

Mensch soll auch danach noch gut versorgt sein. Mit Herz und Verstand, das ist unsere Devise,

wir helfen in jeglicher Krise.

 Gedicht verfasst vom Team der gerontopsychiatrischen Station der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz

 

 Seit Februar 2019 arbeitet das Team der gerontopsychiatrischen Station der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz nach der Selbsterhaltungstherapie nach Barbara Romero. Dies ist eine nicht-medikamentöse Behandlungsform für Menschen mit einer Demenz-Erkrankung. Bei dieser steht die Anpassung an die Krankheitsfolgen im Fokus. Es werden individuell geeignete Aktivitäten wie auch Erlebnis- und Teilhabemöglichkeiten, die den Betroffenen weder unter- noch überfordern und auch nicht befremden, aufgebaut. Die Umgangs- und Kommunikationsformen, das materielle Umfeld und Wohnumfeld werden an die individuellen Bedürfnisse angepasst.

Im Rahmen der Selbsterhaltungstherapie werden Menschen mit Demenz dabei unterstützt, entsprechend ihrer Interessen und Möglichkeiten am alltäglichen Leben teilzunehmen und die eigenen kognitiven, sozialen und körperlichen Ressourcen im Alltag zu stabilisieren.

Die Angehörigen und Bezugspersonen werden in die Behandlung konsequent mit einbezogen, beraten und angeleitet und erhalten individuelle „Therapeutische Empfehlungen“ zur Sicherung der Nachhaltigkeit der Behandlung.

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